Wilde Möhre – Daucus carota subsp. Carota – Doldenblütler (Apiaceae)

Im Hochsommer gehört die Wilde Möhre zu den auffälligsten und häufigsten Blumen am Wegesrand. Bei Insekten ist die Möhre sehr beliebt. Wildbienen, Wanzen, Käfer und Fliegen aller Art besuchen die Blüten und die Raupen des Schwalbenschwanzes fressen sich am Möhrenkraut satt. Die Wilde Möhre ist eine der vermutlich drei Stammpflanzen unserer heutigen Kultur-Möhren.
Neben der hiesigen Art kreuzten die Menschen schon in der Antike afghanische und mediterrane Möhrenarten ein. Im 18. Jahrhundert entstanden schließlich die bekannten orangefarbenen Möhren, die es nach den Tomaten bis auf Platz zwei der Gemüsehitliste gebracht haben. Ihr auffälliger Farbstoff, das Carotin, ist verantwortlich für den vor allem in Süddeutschland gebräuchlichen Namen „Karotte“. Anderenorts werden sie auch als Gelbe Rüben, Mohrrüben oder Wurzeln bezeichnet.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Flavonoide, Lycopin, Pektin, Mineralstoffe, Vitamin B1,B2, und C
Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten, Wurzeln, Samen
Standort/Vorkommen: Die Wilde Möhre ist in Europa, im Norden Afrikas und in der Türkei recht häufig anzutreffen. Sie ist relativ anspruchslos und man findet sie an vielen Standorten, darunter offene Wiesen, Brachflächen, Ruderalstandorte sowie in nährstoffreichen Staudenfluren. Die Pflanze bevorzugt sonnige und meist offene Lagen. Der Boden sollte möglichst nährstoffreich, etwas kalkhaltig und sandreich sein.
Sammelzeit: Juni bis Oktober (Wurzel), September bis Oktober (Samen). Während der Vegetationsperiode können die Blätter abgezupft werden. Diese sollten möglichst vor der Fruchtreife geerntet werden.

Verwendung in der Küche:
Nahezu alle Pflanzenteile der Wilden Möhre sind essbar und enthalten hohe Anteile an Vitaminen und anderen Mineralstoffen.
Die Wilde Möhre reichert im ersten Jahr ihre Wurzel mit Zucker an. Diese kann etwa ab September bis in das Frühjahr des zweiten Jahres geerntet und genutzt werden. Nur in dieser Zeit ist sie weich (und gehaltvoll) und kann dann auch roh gegessen werden. Natürlich eignet sie sich gleich der Karotte als Koch-, Back-, und Pfannengemüse.
Junge Blätter (von etwa April bis Juni) sowie die weichen Stiele können für aromatische Salate, Gemüsegerichte und als Würze für Suppen und Saucen verwendet werden. Die Blüten können (etwa von Juni bis September) sind eine leckere essbare Dekoration für Salate oder herzhafte Gerichte. Sie können auch in Backteig zu einer leicht würzigen Leckerei frittiert werden.
Die (etwa von September bis Oktober) reifenden Samen verwendet man als Gewürz für verschiedene Gerichte. Sie haben ein tolles Aroma und sind für viele Gerichte eine echte Bereicherung. Die Wurzel ist im Geschmack der Karotte ähnlich, dabei jedoch süßer und nicht so wässrig. Blätter und Samen schmecken Petersilien- bis Anisartig.

Rezept:
Wilde Möhre-Samen-Dip mit ofengebackenem Wurzelgemüse
Zutaten:
500g Möhren (gelb, weiß, rot, violett)
200g Pastinaken
300g Rote Bete
50 ml Olivenöl
1/2 Bio-Zitrone, den Saft davon
2 TL Kräutersalz
1 TL Zucker, braun
1/4 TL Chiliflocken
1-2 Zehen Knoblauch, frisch
250g Speisequark, 20%
200g Saure Sahne
1/4 TL Salz
5-8 Wilde Möhre-Dolden, grün
Zubereitung:
Das Wurzelgemüse schälen und in möglichst gleich große Stücke schneiden. Alles in eine Auflaufform geben. Aus dem Olivenöl, dem Zitronensaft, Salz, Zucker, Chili und gepresstem Knoblauch eine Marinade herstellen. Die Marinade gleichmäßig über das Wurzelgemüse verteilen. Das Gemüse bei 200°C für ca. 40 min im Backofen garen, bis es leicht gebräunt ist. Für den Dip den Quark mit der Sauren Sahne mischen. Dann das Kräutersalz dazu geben. Mit einem Messer die Samen von den Dolden streifen und zu der Quarkmischung geben. Alles gut miteinander verrühren und eine Weile ziehen lassen. Das gratinierte Wurzelgemüse zusammen mit dem Wilde Möhre-Samen-Dip servieren.
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