-Wiesensalbei-

Wiesensalbei – Salvia pratensis – Lippenblütler (Lamiaceae)

Wiesensalbei am Bahndamm

Der Wiesen-Salbei ist eine nicht nur eine schöne, sondern auch wichtige Pflanze für den Erhalt der Biodiversität. Die bildhübschen blauvioletten Blütenkerzen sind Nektarpflanze für Tagfalter sowie Nektar- und Raupenfutterpflanze für Nachtfalter. An den Blüten finden sich viele Hummeln, besonders die Steinhummel. Die Blüten sind Pollenspender für 24 weitere Wildbienenarten. Auch Käfer wie der Geglättete Blattkäfer finden sich ein.

Wie der Echte Salbei kann auch der Wiesen-Salbei als Heilpflanze eingesetzt werden. Er wirkt antibakteriell und als Tee kann er bei Erkrankungen der Atemwege und des Verdau-ungsapparates helfen. Seine Inhaltsstoffe lindern Menstruationsbeschwerden und haben schweißhemmende Eigenschaften. Äußerlich kann Wiesen-Salbei bei Hauterkrankungen, Insektenstichen und Ekzemen eingesetzt werden.

Inhaltsstoffe: Gerbsäure, Tannine, Bitterstoff, Flavonoide, Ätherische Öle, Kampfer, Zineol, Pinen, Salven, Thujon, Östrogenartige Stoffe

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten, Triebspitzen, Stängel

Standort/Vorkommen:

Verbreitet ist der Wiesen-Salbei in Europa, wo er gern basen- oder kalkreiche Trocken- und Halbtrockenrasen aber auch Frischwiesen, Wegränder, Böschungen, Dämme und Säume besiedelt. Zunehmend wird er auch mit Ansaat Mischungen als Straßenbegleitgrün ausgebracht. In Brandenburg hat der Wiesen-Salbei seinen Verbreitungsschwerpunkt im Odergebiet. Im restlichen Land ist er nur zerstreut anzutreffen. Für Deutschland ist die Art in die Vorwarnliste eingestuft.

Sammelzeit: Mai – September

Wiesensalbei im Wildkräuterbeet

Verwendung in der Küche:

Die Blätter verwendet man von April bis Juni als Aroma für Würzöle. Sie können roh als Atemerfrischung gegessen werden. Sie werden aber auch für die Aromatisierung von Kräuterlikör, Kräuterwein und Schnaps genutzt. Gerne werden sie für (Heil)Tees oder in Kombination mit anderen Wildkräutern in Teemischungen verwendet. Zarte Blätter und Triebspitzen können Zutat für Salate, Saucen, Suppen, Backgemüse und Eintopf genutzt werden. Der bis Juni sehr saftige Stängel ergibt ausgepresst einen köstlichen süßen Saft.

Die Blüten können als essbare Dekoration für verschiedenste Speisen genutzt werden, vor allem sehr lecker über Dessert gestreut. Ausgekocht ergibt ihr Sud eine schön gefärbte Sirup- Grundlage. Der Geschmack des Wiesensalbeis ist angenehm harzig, leicht bitter und erinnert im Abgang etwas an den Echten Salbei.

Die einzelnen Pflanzenbestandteile lassen sich weiterhin wie folgt nutzen:

  • Blätter: Jüngere Blätter können bis Anfang Juli gesammelt werden. Diese eignen sich als Gewürz für Suppen, Salate, Fischgerichte, Pestos aber auch für Milcherzeugnisse wie Frischkäse oder Quark. Besonders lecker sind die jungen Triebspitzen, die sehr geschmacksintensiv sind.
  • Blüten: Die Blüten lassen sich für Backwaren, Obstsalate aber auch für Blütensirup verwenden. Beim Sammeln sollten bitte aber immer nur eine Handvoll gesammelt werden, um wichtige Bestäuber nicht der Nahrungsgrundlage zu berauben.
  • Stängel (unverholzt): Die jüngeren, unverholzten Wiesensalbeistängel können hervorragend zu einem Smoothie verarbeitet werden. Die Stängel eignen sich gut in Kombinationen mit Obst, wie Äpfeln oder Brombeeren, da sie einen süßlichen Geschmack haben.

Werden die Blätter als Gewürz verwendet, sollten diese mit einer Kräuterhacke oder Messer zerkleinert werden. Die zerhackten Blätter können problemlos mitgekocht werden, da die aromatragenden Öle verhältnismäßig hitzestabil sind. Wie beim Echten Salbei sollten jedoch immer nur kleinere Mengen verwendet werden, da die Würzkraft sehr hoch ist. Als Gewürz harmoniert Wiesensalbei sehr gut mit mediterranen Kräutern wie Oregano oder Thymian, aber auch mit heimischen Wildkräutern wie Gundermann.

Wiesensalbei auf der Wiese

Rezept:

Quark mit Wiesensalbeiblüten:

Zutaten:

  • 250 g Quark
  • etwas Mineralwasser
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • Blüten von etwa 5-10 Wiesensalbei-Pflanzen
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Blüten von den Kelchen zupfen, die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Den Quark mit Mineralwasser cremig rühren, die Zwiebeln und Blüten unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Viele weitere tolle Informationen zu unseren kostbaren Wildpflanzen findest Du hier:
www.lebe-liebesbeziehung.de

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