-Wegwarte-

Wegwarte – Cichorium intybus – Korbblütler (Asteraceae)

Wegwarte mit Blüten

Die grünen Pflanzenteile dienen vielen Insekten wie zum Beispiel Schmetterlingsraupen der Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca), Wanzen und Blattläusen als Nahrungsquelle, während die in den sonnigen Tagesstunden geöffneten Blüten mit ihrem Nektar vor allem Schwebfliegen und Wildbienen locken. Durch ihre lange Blütezeit, die sich bei milder Witterung und einer Mahd unmittelbar nach der ersten Blüte in einer sogenannten Nachblüte sogar bis in den November hinein verlängert, ist die Wegwarte eine sehr wichtige Pollenquelle, die viele Wildbienen für die Verproviantierung ihrer Brut benötigen.

Prominenz erlangte die Pflanze vor allem im 18. Jahrhundert durch die Entdeckung, dass die aufgegossene geröstete Wurzel teuren Bohnenkaffee ersetzten kann. Diese gesunde und kostengünstige Alternative zum Bohnenkaffee – bekannt als „Muckefuck“ – kann leicht selbst hergestellt werden: Dazu wird die Wurzel der Wegwarte möglichst im Spätsommer geerntet und anschließend gereinigt, kleingeschnitten und getrocknet. Danach wird diese ohne Fett in einer Pfanne geröstet und zu Pulver gemahlen. Aufgebrüht und abgegossen ähnelt ihr Geschmack dem des Kaffees.

Inhaltsstoffe: Inulin, Bitterstoffe, Intybin, Zucker, Harz, Kalisalze, Cichoriin, Gerbsäure, ätherisches Öl, Mannan, Petein, Lacoulin

Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Blätter, Blüten

Standort/Vorkommen:

Natürlicherweise ist die Wegwarte (Zichorie) in Europa und Asien verbreitet. In Mitteleuropa wächst sie in Weiden, auf Ruderalstellen und Äckern. Entlang von Wegen und Straßen siedelt sie charakteristisch in Wegrand- und Trittpflanzengesellschaften. Wegränder und –raine, Böschungen und Brachflächen, auch Bahnschotter oder Schuttplätze sind bevorzugte Standorte; auf oder an Äckern ist die Pflanze seltener anzutreffen. Im Garten bevorzugt sie sonnige Plätze mit leichtem, durchlässigem Boden.

Sammelzeit:

Wurzel: März bis April und Oktober und November, Kraut: Juni bis September, Blüten: Juli bis September

Wegwarte am Wegrand

Verwendung in der Küche:

Die Wegwarte taucht bereits vor Christus als Gemüse auf dem Speiseplan der Menschen auf. Heute verwendet man sie in nahrhaftem Salat, als Ersatz für Spinat, in Saucen oder Suppen oder als Bittertee. Die Wegwarte findet in der Küche vielerlei Verwendung. Als Tee aus der fein geschnittenen Wurzel regt das Heilkraut, eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit ungesüßt getrunken, die Magen- und Verdauungssäfte an, sodass gesunde Nährstoffe leichter aufgenommen und ungesunde aus dem Körper heraus gespült werden können.

Am bekanntesten ist wohl die Verwendung als Kaffeeersatz (Zichorienkaffees- Muckefuck). Für diesen werden die Wurzeln im Herbst des ersten Jahres geerntet, geschabt, in Stücke geschnitten, getrocknet, geröstet und gemahlen und wie Kaffee aufgebrüht.

Die Wurzeln eignen sich auch als Koch-, Back- oder Pfannengemüse. Hierfür schält man sie, schneidet sie klein und wässert sie vor der Zubereitung für etwa zwei Stunden.

Ganz junge Blätter (etwa im April) eignen sich als Grundlage für Salate. Etwas ältere Blätter (April bis Juli) können noch für Spinat, Gemüsegerichte, Suppen und Saucen verwendet werden. Noch später werden die Blätter sehr bitter und sie sollten – unabhängig wofür man sie verwenden möchte, gewässert oder blanchiert werden. (Wasser wegleeren).

Junge zarte Pflanzenstängel (etwa April bis Juli zu finden) können als gedünstetes Pfannengemüse gereicht oder mit Teig ummantelt gebraten und serviert werden.

Gezupft ergeben die Blüten eine schön anzusehende essbare Streudekoration für Salate und vielerlei andere Gerichte.

Wegwarte im Sonnenschein

Rezept:

Kalte Gurkensuppe mit Wegwarte

Zutaten für 4 Personen:

  • 2 Salatgurken (ca. 1.6 kg)
  • 200 ml Gemüsebrühe kalt
  • 1 Knoblauchzehe
  • 200 g Naturjoghurt
  • Salz und Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Handvoll Blätter der Wegwarte
  • 1 Handvoll Blüten der Wegwarte

Zubereitung

Gurken schälen, längs halbieren, entkernen und grob würfeln.

Kalte Bouillon, Gurkenwürfel, gepresste Knoblauchzehe und Joghurt in einen Messbecher geben. Alles mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Mindestens 1 Stunde kühl stellen. Blätter der Wegwarte in feine Streifen schneiden.

Vor dem Servieren in die Gurkensuppe geben. Suppe in Schälchen verteilen und mit Blüten servieren.

Viele weitere tolle Informationen zu unseren kostbaren Wildpflanzen findest Du hier:
www.lebe-liebesbeziehung.de

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