-Spitzwegerich-

Spitzwegerich – Plantago lanceolata – Wegerichgewächse (Plantaginaceae)

Spitzwegerich im März

Der Spitzwegerich ist einer der bekanntesten Vertreter der fast 200 Wegericharten. “Rich” heißt König, weshalb er, wie auch seine zwei Brüder, der Mittlere und der Breite Wegerich, auch König der Wege genannt wird. 2014 wurde der Spitzwegerich, vor allem wegen seiner hervorragenden Heilwirkungen auf die Atemwege, die Mundschleimhaut und bei Wunden, zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Ursprünglich aus Europa stammend, fand er schnell Verbreitung in vielen kolonialisierten Ländern. Überall, wo die Europäer in das neue Land Amerika eindrangen, folgte ihnen der Wegerich. Der Spitzwegerich ist eine alte Heilpflanze, die genauso jetzt noch bekannt ist. Sogar einige Kinder wissen um die juckstillende Wirkung des Wegerichs bei Mücken- oder Brennnesselstichen. Der Spitzwegerich gilt als sogenannte Zeigerpflanze, da er dort wo er wächst, auf einen nährstoffreichen Boden hinweist.

Inhaltsstoffe: Aucubin, Gerbstoffe, Germanium, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zink, Zirkon

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Wurzeln

Standort/Vorkommen:

In der freien Natur ist er vor allem an Standorten mit nährstoffreichen Böden anzutreffen. Er ist häufig an den Wegrändern, Waldlichtungen, Wiesen sowie auf einigen Brachflächen zu finden. Spitzwegerich bevorzugt sonnige Standorte, gedeiht jedoch, mit einigen Einschränkungen in der Wuchshöhe, auch im Halbschatten. Die Böden sollten locker, humos, nährstoffreich und stets leicht feucht sein.

Sammelzeit: Grundsätzlich können alle Pflanzenteile während der gesamten Vegetationsperiode geerntet und verarbeitet werden. Die besten Ergebnisse erzielt man aber bei einer Ernte zwischen Mai und September.

Spitzwegerich im Wildgarten

Verwendung in der Küche:

Kulinarisch ist Spitzwegerich wenig bekannt. Dabei sind die Blätter der Pflanzen reich an Vitamin C und lassen sich vielfältig verarbeiten. Besonders, wenn im Frühjahr die zarten Blätter austreiben, ist Spitzwegerich mit seinem leicht pilzartigen Geschmack eine interessante Zutat in Wildkräutersalaten. Am besten entfaltet er sein Aroma in Kombination mit anderen essbaren Wildkräutern wie Gänseblümchen (Blüten und Blätter sind essbar), den Blättern von Sauerampfer, Kerbel, Giersch und Löwenzahn.

Die zarteren Blätter eignen sich nicht nur roh als Salatbeigabe, sondern auch gekocht als Spinatersatz. Dafür werden die Blätter quer zur starken Längsfaser geschnitten.

Des weiteren verwendet man Spitzwegerich, um Eierspeisen, selbstgemachten Kräuterquark oder Frischkäse mit Kräutern abzurunden. Wer experimentierfreudig ist, kann Spitzwegerich in Wildkräuterpesto oder in grünen Smoothies (z.B. zusammen mit Spinat, Apfel, Banane, Feldsalat und Zitrone) verarbeiten. Dass der Geschmack von Spitzwegerich nicht zu dominant wird, sollten in einem Smoothie maximal drei Blätter püriert werden. Für ein Glas Pesto höchstens 8 Blätter- als Ergänzung zur Hauptzutat des Pestos, bspw. Löwenzahn, Petersilie oder Basilikum.

Die Blütenstände mit ihrem leckeren Pilzaroma können roh verzehrt, aber auch gedünstet oder in Öl eingelegt werden.

Die Samen werden herausgelöst und ebenfalls roh gegessen oder getrocknet über Salate und Müsli gestreut.

Die schmackhafte Wurzel wird von Oktober bis April geerntet und mit anderem Wurzelgemüse gekocht. Sie ist fein verästelt und sollte daher sorgfältig gewaschen werden.

blühender Spitzwegerich

Rezept:

Kräuterbutter mit Spitzwegerich

Eine einfache Möglichkeit, Spitzwegerich in der Küche zu verarbeiten, ist die Zubereitung einer Wildkräuterbutter.

Zutaten:

250 g weiche Butter

eine Handvoll Spitzwegerich

einige Zweige Knoblauchsrauke

etwas Schnittlauch

Salz, Pfeffer und Gewürze nach Geschmack

Zubereitung:

Spitzwegerich, Knoblauchsrauke und Schnittlauch fein hacken. Gehackte Kräuter zur Butter geben und alles gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Gewürzen abschmecken und kaltstellen. Die würzige Butter schmeckt köstlich auf frisch gebackenem Brot und zu Pellkartoffeln.

Viele weitere tolle Informationen zu unseren kostbaren Wildpflanzen findest Du hier:
www.lebe-liebesbeziehung.de

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