Es ist wieder Bärlauchzeit- Teil 1

Es ist wieder Bärlauchzeit

Leicht zu finden ist er nicht, aber dort wo er vorkommt, findet man ihn meist in Massen. Er bildet knollenartige Rhizome aus, aus denen jedes Jahr mehr Pflanzen entstehen, kann sich aber auch über seine Samen vermehren, sodass in Wäldern und Gärten nach ein paar Jahren riesige Bestände entstehen.

Bärlauch unter Bäumen

Anfang März kommen die ersten zarten Blätter aus dem Boden und wachsen zu einer Größe von 25- 30 cm heran. Aus einer Knolle wachsen mehrere Blätter. Dennoch sollten beim Sammeln des Wald Knoblauchs nur einige wenige Blätter der Pflanze geerntet werden, sodass diese im nächsten Frühjahr wieder in voller Kraft und Pracht heranwachsen kann.

Funde bei Pfahlbauten wiesen eindeutig nach, dass der Bärlauch bereits zu germanischen Zeiten im Europa nördlich der Alpen verbreitet war. Die in manchen Landstrichen heute noch übliche Bezeichnung „Ramser“ oder „Rämsch“ stammt vom germanischen Ausdruck hramusan beziehungsweise vom althochdeutschen Ausdruck ramsada. Das mittelhochdeutsche Wort Rams findet sich noch heute in vielen Ortsnamen, etwa Ramsthal, Ramsloh oder Ramsau (Deutschland). Aber auch in der Schweiz gibt es einige Ortsnamen, bei denen eine Verbindung zum Rams resp. eben dem Bärlauch möglich ist.

Sogar in jungsteinzeitlichen Siedlungen des Alpenvorlandes fand man Überreste von Bärlauch. So ist es wahrscheinlich, dass die Menschen ihn bereits vor 5000 Jahren kannten und aßen.

Im Zauberglauben sollte der Bärlauch, wie Knoblauch, Vampire vertreiben und Hexen und Schlangen abwehren. Auch als Liebestrank war Bärlauch geschätzt. Die bösen Geister hielt man mit einer Suppe aus Bärlauch, in der Walpurgisnacht gekocht, fern.
Der Bärlauch zählt zu den Teufelsaustreibemitteln, er sollte in der Lage sein, Dämonen und Plagegeister zu vertreiben.

Ich zeige Euch heute, was ich mir aus dem Bärlauch den ich gesammelt habe hergestellt habe und nicht um damit Hexen und Dämonen zu vertreiben, sondern weil dieses leckere Kraut eine wertvolle Bereicherung auf meinem Speiseplan ist. Bärlauch lässt sich weder trocknen noch einfrieren, da er dann seinen Geschmack und seine Inhaltsstoffe verliert. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten ihn zu verarbeiten, sodass beides erhalten bleibt und der Bärlauch eine Weile haltbar ist. Zuerst habe ich mir eine Bärlauchpaste hergestellt…

Bärlauch geschnitten
Bärlauchpaste

Bärlauchpaste

Eine wohlschmeckende und vielseitige Bärlauchpaste ist sehr einfach herzustellen. Die folgend beschriebene besteht aus nur drei klassischen Zutaten. Sie eignet sich als Zugabe zu allen herzhaften Gerichten, die sonst auch mit Knoblauch verfeinert werden.

Zutaten:

100 g Bärlauchblätter
7 g Salz
100 ml Olivenöl
1 Schraubglas

Zubereitung:

Die Blätter in feine Streifen schneiden. Eine etwa 1 cm dicke Lage Bärlauch in das Schraubglas geben. Eine Prise Salz darüberstreuen und mit etwas Öl übergießen. Lage für Lage fortfahren, bis das Glas voll ist; dabei hin und wieder die Blätter mit einem Löffel zusammendrücken. Genügend Öl darüber geben, so dass alle Blätter bedeckt sind. Zum Schluss das Glas fest verschließen.

Die Bärlauchpaste ist im Kühlschrank etwa drei bis vier Wochen lang haltbar.

Eine weitere Möglichkeit Bärlauch haltbar zu machen, ist in einem Kräutersenf. Der einzigartige Geschmack des Bärlauch gibt diesem eine ganz besondere Note. Natürlich können auch alle anderen Wildkräuter, die uns schmecken, wie zum Beispiel Gundermann oder Knoblauchsrauke in diesem Rezept verarbeitet werden.

Bärlauchsenf

Bärlauchsenf

Zutaten:

150 g Senfkörner gelb
50 g Senfkörner schwarz
200 ml Apfelsaft
250 ml Apfelessig
70 g Honig
100 g frische Wildkräuter (in diesem Fall Bärlauch)
1-2 EL Pflanzenöl
Wildkräutersalz

Zubereitung:

Die Senfkörner in einem Mixer oder einer Kaffeemühle mahlen. Sie dürfen nicht heiß werden, da sonst der Senf bitter schmeckt. Den Bärlauch klein schneiden und mit den restlichen Zutaten ebenfalls in den Mixer geben. Wer keinen hat, verwendet einen Zauberstab (Pürierstab). Wildkräutersalz nach Belieben und Geschmack hinzugeben.

Ich verwende ein Wildkräutersalz, dass ich mir selbst hergestellt habe. Normales Salz tut es aber auch. Nun die Masse in einen Topf geben und auf ca. 80 Grad erhitzen. Heiß in Gläser füllen, gut verschließen, beschriften und nun vier Wochen ziehen lassen. Ich liebe diesen Senf zu vegetarischen Frikadellen, aber auch einfach auf einem Butterbrot mit ein paar frischen Kräutern darauf. Er passt zu allem, wo man auch sonst gern Senf mag. Guten Appetit.

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